Das Sternenfenster by Robert Feldhoff
Autor:Robert Feldhoff [Feldhoff, Robert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Reich Tradom, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2001-11-20T01:00:00+00:00
Das arkonidische Flottenkontingent im Sektor Hayok wuchs binnen eines halben Tages auf fünfzigtausend Einheiten. Es war die größte Armada, die derzeit in der Milchstraße an einem Ort versammelt war. Ihre Schlagkraft hätte ausgereicht, an einem unvorbereiteten Tag selbst Terra zu erobern.
Im Sternenarchipel kehrte trügerische Stille ein. Ascari da Vivo schien auf eine Gelegenheit zu warten, die ihr bessere Aussichten bot. „Die Wirkungsweise der Reflektorwaffe unterscheidet sich nicht vom ersten Einsatz", dozierte Humphrey Parrot. Seine dürre, asketische Gestalt 'wirkte müde; Rhodan konnte sehen, dass auch er mittlerweile mehr als zwanzig Stunden auf den Beinen war. „Jedes einzelne Transformgeschoss, das der Gegner abstrahlt, wird direkt ins Ziel zurückreflektiert.
Die hundertprozentige Präzision würde in einem gewöhnlichen Raumkampf niemals erreicht.
Hier arbeiten jedoch nicht Zielerfassungssysteme, sondern physikalische Prinzipien."
„Aber wir haben noch mehr auf Lager ...", ergänzte Parrots Assistent Prakma. „Nämlich ..."
„... nämlich eine hochinteressante Messung zum Wirkungsbereich der Reflexion! - Die Reflektorwaffe verhindert nach unseren Erkenntnissen ziemlich exakt in einem Radius von 9000 Kilometern jegliches Transformfeuer. Man kann also gern mit den schweren Kalibern schießen; wichtig ist nur, dass es mindestens 9000 Kilometer danebengeht. Dann besteht keine Gefahr."
Reginald Bull lachte in einem bissigen Tonfall. „9000 Kilometer, Prakma? Dir ist klar, was das für einen erbärmlichen Wirkungsgrad ergibt?"
„Ja."
„Man könnte dann fast das Schießen gleich bleiben lassen!"
Rhodan stellte trocken fest: „Genau das ist ja unser Ziel. Vielleicht gibt es immer noch die Chance für einen friedlichen Kontakt."
„Nach allem, was Ascari hier veranstaltet?", fragte Reginald Bull ihn erstaunt. >„Und ich sage dir noch was; Perry: Ascari hat meiner Meinung nach völlig Recht!"
„Eine der wichtigsten Errungenschaften unserer Zivilisation ist die Unschuldsvermutung. Wir sind keine Arkoniden und benehmen uns nicht so. Terraner fragen erst, bevor. sie schießen."
„Wen willst du denn wohl fragen? Die geben ja keine Antwort." - „Das ist unser Problem. Es gibt nur eines, was wir über die Fremden sicher wissen: Bisher haben sie nicht einen einzigen Schuss abgegeben. Bisher wurden sie nur von unserer Seite aus angegriffen, sie haben nicht geschossen."
„Klare Verhältnisse wären mir lieber."
„Mir auch, Bully. Aber es gibt Probleme, die man nicht mit Gewalt lösen kann. Vor allem ..."
Rhodan verzog das Gesicht. „Ich will nicht genauso sinnlos unsere Leute opfern, wie das gerade eben Ascari getan hat."
Zu Rhodans Flaggschiff stießen kurz darauf die CHARLES DARWIN und die ROALD AMUNDSEN, zwei Schwesterschiffe der ersten Baureihe. Einige spezielle Forschungsraumer, die Rhodan aus dem Solsystem hatte kommen lassen, folgten nicht lange danach.
Ascari da Vivo erhob gegen die Anwesenheit der Liga-Schiffe keine Einwände. Solange die vier Stationen im Sektor Hayok kreuzten, hätte Rhodan sich ohnehin nicht hindern lassen.
Der Effekt blieb jedoch gleich null. Weder Terraner noch Arkoniden trugen zum begrenzten Wissensstand neue Fakten bei.
In der Zentrale tauchte auf geheimnisvolle Weise wieder Norman auf, der kleine indische Klonelefant, hopste mit seinen kurzen Beinen auf das Kommandopodest und legte sich zu Rhodans Füßen nieder.
Norman gab binnen Sekunden Schnarchlaute von sich, als handle es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt, an die Beine des Terranischen Residenten gekuschelt einzuschlafen. Rhodan wünschte sich, er hätte ebenso unbeschwert den 23. Oktober erlebt.
Stattdessen dauerte sein Tag mittlerweile mehr als fünfzig Stunden.
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